Start: Cacabelos 07.06.2018
geplantes Ziel: Herrerias
tatsächliches Ziel: Herrerias
Distanz: 30 km
Höhenunterschied: 200 m
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In der Nacht habe ich kaum ein Auge zugemacht, weil die Leuchtreklame der Herberge die ganze Nacht brannte und die
war genau vor unserem Fenster. Das hatte natürlich den Vorteil, dass am Morgen keiner von uns zusätzliches Licht
brauchte um seine Sachen zu packen. Wir waren alle vier gleichzeitig auf den Beinen, so dass es im Zimmer recht eng wurde.
Ich sprintete ins Bad bevor eines der Mädels darin verschwand. Anschließend habe ich dann meine gesamte Ausrüstung
mit einem Griff ins Treppenhaus verfrachtet, um der Enge des Zimmers zu entfliehen.

Heute liegt die Strecke vor mir, die HaPe Kerkeling in seinem Buch so verflucht hat, allerdings ist der Fußweg
inzwischen durch eine ca. 1 m hohe Betonmauer von der Fahrbahn der Schnellstraße getrennt. Ich habe mir allerdings
vorgenommen den Weg des "Camino
Duro , also des harten Weges einzuschlagen. Dieser verläuft fernab der Schnell-
straße und soll landschaftlich wunderschön sein.

Also pünktlich um 6 Uhr raus auf die Piste. Es ist erstaunlich mild, keine Spur von Frösteln. Waren wohl so um die 14°C,
ging sich gut an heute. Bis Villafranca ein dauerndes bergauf, bergab in schöner Landschaft, gute Geschwindigkeit,
bisher keinerlei Schmerzen. In Villafranca dann kurzes Frühstück und dann Suche nach der Abzweigung zum
Camino Duro. Als ich dann an der Schnellstraße stehe, steht fest, dass ich die Abzweigung verpasst habe.
Dafür wurde ich natürlich mit jeder Menge Asphalt und damit einhergehenden Schmerzen bestraft. Aber meine Oma
sagte schon immer: "Jung, wer weiß, wofür das gut ist?" Oma hatte mal wieder recht. Durch meine (Fehl-)Entscheidung
für die Straße war ich bereits um 12 Uhr am Zielort. Als ich gerade in der Herberge war, fing es an zu schütten wie
aus Eimern. Jetzt möchte ich nicht auf dem Berg sein und bei diesem Wetter den Abstieg vor mir haben. Außer mir
waren bisher ein Brasilianer und jede Menge Rucksäcke in der Herberge. Der Rucksacktourismus lässt wieder
einmal grüßen. Die Herberge macht einen guten und gepflegten Eindruck. Nach meiner Dusche und Wäsche hat
sich unser Schlafraum mit ziemlich lauten Amerikanern gefüllt. Der richtige Zeitpunkt für einen Ortsrundgang. In
einer kleinen Bar Tagebuch geschrieben und die Etappe des nächsten Tages studiert. Am Nachbartisch diskutieren
vier ältere Herrschaften ebenfalls die nächste Etappe, sie haben das gleiche Ziel wie ich und rechnen mit 6 Stunden
reiner Laufzeit. Die laufen zwar mit Deko-Rucksäcken aber schmunzeln muss ich trotzdem. Morgen geht es auf 1.400 m,
bedeutet: 800 m hoch und anschließend 600 m wieder runter, Distanz 26 km, der höchste Ort dort heißt O Cebreiro,
in Pilgerkreisen auch O Krepiero genannt.

Die freundliche Bedienung reserviert den Vieren in der Zielherberge telefonisch 1 Doppel- und 2 Einzelzimmer. Ich winke der
Bedienung lächelnd zu und rufe: "Una Cama, Nombre: Thomas!" Sie lächelt zurück und mein Bett ist reserviert. ;-)


Aufbruch in Cacabelos Valtuille de Arriba Auf dem Weg nach Villafranca Sonnenaufgang Auf dem Weg nach Villafranca Villafranca del Bierzo
Villafranca del Bierzo Villafranca del Bierzo Ambasmestas Ruitelan Rucksacktourismus Herberge Casa Lixa
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