Start: Los Arcos 23.05.2018
geplantes Ziel: Logrono 29 km
tatsächliches Ziel: Navarette
Distanz: 43 km
Höhenunterschied: 150 m
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04.30 Uhr: Eine südkoreanische Reisegruppe schaltet überall in der Herberge die volle Festbeleuchtung an.
Schließlich müssen sie ja genug Licht haben, um die Tags an ihren Rucksäcken zu beschriften, denn gleich kommen
die Taxen, um diese zum nächsten Etappenziel zu chauffieren. Hätte man ja auch alles nicht am Vorabend machen können.
Für alle war die Nacht mehr oder weniger zu Ende. Also, langsam zusammengepackt, loslaufen macht noch keinen
Sinn, denn draußen ist es noch stockfinster. Obgleich man uns am Vorabend eindringlich zu verstehen gegeben hat,
dass erst ab 06.15 Uhr gefrühstückt wird, nahm ich mir eine Schnitte Brot und bestrich sie mit Konfitüre. Wurde dabei
prompt von einem spanischen Hospitalero angeschnauzt, ich schnauzte zurück, dass er gefälligst seine asiatischen
Touristen in den Griff bekommen soll, weil diese um 05.00 Uhr unsere Nacht zum Tag machten.
"Es war 04.30 Uhr!" korrigierte mich ein grauhaariger Schrank von einem Mann in englischer Sprache. Auch er sollte
auf den nächsten 800 Kilometern für mich von Bedeutung sein. Der spanische Hospitalero verstand kein Englisch...
auch egal, um 06.00 Uhr war ich dann auf dem Camino.
Da nahezu alle geäußert haben, dass sie in Logrono Quartier machten, habe ich entschieden eine Stadt weiter zu ziehen:
Navarrete
Die Etappe war wenig reizvoll, viel Asphalt, viel Industrie, Logrono, das ich durchlaufen habe, schmutzig und hässlich.
Am Ortseingang von Navarrete setzte Regen und Gewitter ein, alle 8 Herbergen im Ort waren inzwischen "completo".
Der Versuch auf ein Hotel auszuweichen, scheiterte ebenfalls, alle ausgebucht. Später erfuhr ich, dass ein Mitglied des
spanischen Königshauses in Logrono gastiert und daher alle Herbergen und Hotels ausgebucht waren. Verzweiflung
machte sich breit. Inzwischen war ich völlig durchnässt. Eine Dame am Empfang eines der ausgebuchten Hotels zog sich
eine Regenjacke an und klapperte mit mir gemeinsam im Ort ein paar Geheimtips ab. Die Türe eines gestern erst eröffneten
Hotels war verschlossen, es ging niemand ans Telefon, auch alle anderen Geheimtips waren leider erfolglos.
Dennoch bedankte ich mich für die enorme Hilfsbereitschaft der Dame und hatte mich damit abgefunden im strömenden
Regen zum nächsten Ort weiterzuziehen. Plötzlich sah ich, dass die Tür des neuen Hotels sich öffnete. Nichts wie hinein.
Nach Herbergsmanier stellte ich mich der Hotelmanagerin mit "Thomas" vor, zu meinem Erstaunen antwortete sie mit
"Georgia" und gab mir die Hand. Meine Frage, ob sie noch ein Zimmer frei hat, beantwortete sie mit der Gegenfrage:
Mit oder ohne eigenes Bad? Ich hätte ihr um den Hals fallen können und nahm natürlich auch das Bad... :-)
Später gab es noch eine Führung durch einen Weinkeller aus dem 15. Jahrhundert, der ca. 15 Meter unterhalb des Hotels
freigelegt wurde. Bei dem Gebäude des Hotels handelt es sich um den umgebauten Palast des Königs von Navarre.


Stein des Anstoßes Zwischen Los Arcos und Torres del Rio Auf dem Weg nach Torres del Rio Torres del Rio Pilgerkunstwerke Auf dem Weg nach Viana
Auf dem Weg nach Viana Auf dem Weg nach Viana Auf dem Weg nach Viana Viana Logrono Logrono
Logrono Auf dem Weg nach Navarrete Auf dem Weg nach Navarrete Posada Ignatius Posada Ignatius Navarrete
Navarrete Weinkeller 15. Jh. Weinkeller 15. Jh. Weinkeller 15. Jh. Weinkeller 15. Jh. Stempel Posada Ignatius